Am 10.08.1987 trug sich während des Königsschießens auf dem Festplatz an der Dünnstraße folgendes zu.
Einige Jungschützen, man sprach von fünf Kum­pels, die gemeinsam durch Dick und Dünn gehen, hatten sich in den Kopf gesetzt, unbedingt den diesjährigen Schützenkönig aus ihrer Clique zu stellen. So traf es dann zu, dass unsere Jungschützen-Clique, als der Vogel auf seinem windigen Platz auf der Vogelstange bereits heftig zu schwanken begann, zum Rennen auf den Königstrohn ansetzten.
Außer ihnen war noch August Ross in den Kampf um die Königswürde angetreten. Schuss für Schuss brachte den bereits stark de­formierten und immer mehr schwankenden Vogel, auf seiner Vogelstange, dem Ziel des Königsschusses näher. Es geschah dann um 12.50 Uhr MEZ, dass der Vogel mit seinen Flügeln wild um sich schlagend und dadurch ein starkes Rauschen erzeugend, von der Stange fiel und unser „Möchtegern-König“ für wenige Augenblicke die Königswürde auf sich vereinigen konnte. Dann jedoch schritt der Vorstand ein und sprach ein Machtwort. Herbert Lölver, glücklich über seinen Königsschuss, musste vom Vorstand vernehmen, dass er noch keine 3 Jahre Vereinsmitglied sei und ihm aus diesem Grunde die Königswürde aberkannt und er zur Zahlung von 50 Liter Bier verdonnert worden sei.
Die Clique brach in jölendes Gelächter aus, Herbert Lölver fügte sich in sein Schicksal und seine Kumpels zückten ihre Geldbörsen und entrichteten den Obolus für das Fass Bier. Der Vogel wurde wieder aufgesetzt und wartete erneut, vom Wind zerzaust, in luftiger Höhe auf den erlösenden Königsschuss. Um 13.05 Uhr MEZ stürzte er dann abermals und erleichtert von seiner Vogelstange und offerierte dem Hubertus-Schützenverein Salzbergen einen würdigen König. Ohne Einwände wurde der 23. König des noch jungen Schützenvereins, Schützenbruder August Ross, zum König proklamiert, der sogleich seine Ehefrau zur Königin erwählte und würdig bis zum nächsten Königsschuss sein Amt wahrnahm.