Ein geschichtlicher Überblick über den Ortsteil Bruch, Langenberg und die Bauernfamilie Buschan der Dünnstraße von 1731 bis heute
Obwohl Salzbergen bereits anno 1172 erstmals geschichtlich erwähnt wird, ist über den heutigen Ortsteil Langenberg nur wenig bekannt. Wir wissen lediglich, dass sich der Markengrund der Gemeinde wie folgt gliederte. Das etwas höher gelegene Land, auch Eschland genannt, bedeutete damals soviel wie Ackerland oder Saatfeld. Dieses Land war Eigentum des Bauern oder Kleinbauern (auch Kötter genannt) und wurde von ihm für den eigenen Nutzen beackert. Hinter dem Eschland dehnte sich dann die Mark aus, die im Wesentlichen aus Heide, Moor und Weideland bestand. Die Mark, es gab damals zwei die zu Salzbergen gehörten, wurde von allen Bauern, Köttern gemeinsam genutzt. Man legte bei den jährlichen Bauernversammlungen, auch Höltings genannt, die Nutzung nach einem bestimmten Schlüssel für den einzelnen Bauern, Kötter fest und entschied wie viel Vieh der einzelne auf der Mark weiden durfte und wie viel Holz er für den Eigenbedarf schlagen durfte. Eine der Marken war die „Brookmark“ auch als „Bruchmark“ bezeichnet. Noch heute erinnern alte Namen wie der Bruchweg an damalige Zeiten. Die „Brookmark“ erstreckte sich bis hinter den Ort und wurde 1830 geteilt. Im Bruch, in der ehemaligen Brookmark“, betrieb die Gemeinde Salzbergen um 1800 eine Baumschule, in der der Großvater von Bernhard Wewel, Theodor Wewel, beschäftigt war.
Um ca. 1850 wurde die Baumschule der Gemeinde geschlossen und ein Eichenbestand angepflanzt. Eine Besonderheit dieses Baumbestandes waren die aus Baumgewächsen, in der Art eines Jägerzaunes, gewachsenen Zäune. Aus der Zeit der ehemaligen Baumschule steht heute noch ein ehemals wilder Baum im Garten von Bernhard Wewel, der damals von Johannes Lölver aus Neumehringen veredelt wurde. Nachdem die Baumschule nicht mehr genutzt wurde, erwarb Bauer Mense aus Steide den Grund, um dann 1930, als sein Land als Bauland ausgewiesen wurde, Bauplätze zu verkaufen. Die ersten Grundstücke erwarben Franz Haarmann, der mit öl und Fett mit den Bauern handelte und 1930 sein Wohnhaus baute, Hermann Kopel, Bernhard Mollen, Karl Siepker, Alois Hoffrogge und Karl Wewel, der sein Haus von dem Holz baute, das in der ehemaligen Baumschule gewachsen war. Als Karl Wewel 1938 seinen Keller ausschachtete, entdeckte er auf seinem Baugrundstück Dränagerohre, die mit Lehm gefüllt waren und auf eine frühere Besiedlung seines Grundstückes hinwiesen. Eine weitere Besonderheit war ein auf dem Baugrundstück von Hermann Kopel befindliches Wegekreuz, das vom Bauern Werning aus Steide in früheren Jahren gestiftet worden war. Über den Anlass der Stiftung war definitiv nichts in Erfahrung zu bringen.
Während des Krieges bauten Heinrich Werb, Karl Siepker und Hermann Piepel ein Befehlsheim, das sie später zu einem stattlichen Wohnhaus ausbauten, obwohl bei der Bombardierung von Salzbergen das Heim von Hermann Piepel stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. So ist zu berichten, dass sich Johann Busch am 29.01.1708 in Wadelheim geboren und in Heuer beim Bauern Wewers stehend, nach seiner Eheschließung mit der Tochter seines Herrn, Lucia Wewers auf den Weg machte, um in Salzbergen von seinen geringen Ersparnissen und dem Erbe seiner Frau ein kleines Stück Land an der heutigen Dünnstraße zu erwerben. Auf diesem Land, etwa in Höhe unseres heutigen Festplatzes, errichteten die Neusalzbergener ein kleines Häuschen um eine Familie zu gründen und ihren mühsam erworbenen Acker zu bestellen. Aus dieser Verbindung gingen 5 Kinder hervor. Der am 15.03.1731 geborene Bernhard Anton Busch, ehelichte dann im Jahre 1753 Anna Elisabeth Busch, geborene Roling aus Sutrum-Harum. Die beiden Familien, erst seit wenigen Jahren in Salzbergen ansässig, erwarben in den folgenden entbehrungsreichen Jahren mit viel Fleiß nach und nach ein wenig Land dazu und kultivierten einen größeren Teil, der aus Moor und Heideland bestehenden Mark der Gemeinde Salzbergen für sich, um ihre Existenz auszubauen und ihre hungrigen Mäuler ernähren zu können. Die Hofstelle wurde dann von seinem Sohn Johann Heinrich Busch, geboren am 17.04.1760 und getraut am 14.02.1797 mit Anna Elisabeth Busch, geborene Varendorf weitergeführt.
Der Vater von Johann Heinrich Busch, Bernhard Anton Busch, hatte frühzeitig die Fähigkeiten seines Sohnes erkannt und ihn zum Schulmeister (Lehrer) ausbilden lassen. Durch diese zusätzliche Geldquelle, Geld war in bäuerlichen Familien, obwohl es an Naturalien für das tägliche Leben niemals fehlte, schon immer knapp, war es der Familie weiterhin möglich ihr Anwesen zu vergrößern. Sein Sohn Laurenz, geboren am 09.02.1802, heiratete 1838 Elisabeth Busch, geborene Schmackers. Wie zu erfahren war, war es sein Bestreben, das mittlerweile recht stattliche Anwesen zu erhalten. Aus dieser Verbindung ging dann der Sohn Johann Heinrich Busch, geboren am 11.10.1840 hervor, der anno 1870 mit Anna Busch, geborene Voßmeier getraut wurde.
Im Jahre 1878, es war der 22.10., wurde dem Ehepaar Busch ihr Sohn Heinrich geboren, der am 10.07.1905 die Ehe mit Maria Busch, geborene Bertling einging. Aus dieser Ehe gingen die Söhne Heinrich, geb. am 13.08.1906 und Theodor, geb. am 30.05.1912 hervor. Anno 1906 war es der Familie Busch in ihrem bisherigen Besitz zu eng geworden und Heinrich Busch entschloss sich, ein neues Wohnhaus mit Stallungen an der Steider Straße – Ecke Dünnstraße zu errichten. Heinrich Busch, am 13.08.1906 geboren und am 06.10.1936 mit Josephine Busch, geborene Piepel getraut, verstarb am 15.05.1945 aufgrund der Kriegswirren in Bad Hersfeld. Sein Bruder Theodor Busch, geboren am 30.05. 1912, heiratete dann im Jahre 1949 am 22.11. die verwitwete Josephine Busch, geborene Piepel.
Zwischen 1878 und 1949 vergrößerte die Familie Busch durch Zupacht und Erwerb von Land ihr bäuerliches Anwesen zu einem stattlichen Bauernhof. Inzwischen war es der Familie, in dem 1906 an der Dünnstraße erbauten Haus, erneut zu eng geworden und sie entschloss sich 1966, ein großes, für einen bäuerlichen Betrieb zweckentsprechendes Haus zu errichten. Das im Jahre 1906 als Wohnhaus und Stallungen errichtete Gebäude wird seit der Fertigstellung des Hauses 1966 nur noch als Stallung genutzt. Sohn Alfred Busch, geboren am 11.06.1943 und seine Frau Anni, geborene Schulte, leben heute mit den Eltern Theodor Busch und Josephine Busch, geborene Piepel und ihren Kindern glücklich und zufrieden miteinander.